Einbrüche verursachen oft nicht nur einen finanziellen Schaden. Keinesfalls zu unterschätzen ist auch die psychische Belastung nach einem Einbruch. Denn dann fühlen sich viele Bewohner oft in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr wohl, weil sie weitere Einbrüche fürchten. Deshalb haben wir mit einem Experten gesprochen. Wolfgang Ketterer, Geschäftsführer der Ketterer Sicherheitstechnik GmbH & Co.KG aus Achern verrät im Interview, worauf beim Einbruchschutz zu achten ist.
1. Was sind aus Ihrer Erfahrung die „Lieblingsimmobilien“ der Einbrecher?
Wer glaubt, dass Diebe vorrangig teure Villen im Fokus haben, hat weit gefehlt. In 98 Prozent aller Fälle handelt es sich vielmehr um den sogenannten Einschleichdiebstahl. Denn die Einbrecher geben sich schon mit kleineren Mengen an Geld, Tabletten oder Alkohol zufrieden. Auch Goldschmuck ist für Diebe interessant, da er sich leicht überall weiterverkaufen lässt.
2. Was gibt es für Maßnahmen, die jeder sofort umsetzen kann?
Dazu gehört zum Beispiel, Fenster beim Verlassen der Wohnung nie gekippt zu lassen. Rollläden sollten bei Einbruch der Dunkelheit heruntergelassen werden. Gerne vergessen werden auch Maßnahmen während eines Urlaubs. So ist ein überquellender Briefkasten für einen Einbrecher etwa ein ziemlich eindeutiges Indiz dafür, dass der Bewohner schon länger nicht mehr Zuhause war.
3. Welche zusätzlichen technischen Sicherheitsmaßnahmen gibt es?
Ein Lichtzeitschalter mit Zufallsgenerator kann helfen, wenn jemand für einige Tage verreist ist. Auch Kameras sind sehr hilfreich. Solange diese nur das private Grundstück abdecken, sind sie zulässig. Sollte eine Kamera auch öffentliche Bereiche wie den Bürgersteig erfassen, kann dieser verpixelt werden. Die Außensirene einer Alarmanlage suggeriert dem Täter sofort, dass hier in Sicherheitstechnik investiert worden ist. Rollläden, die automatisch auch in Abwesenheit schließen, bedeuten: hier ist jemand zuhause.
4. Gibt es staatliche Fördermöglichkeiten für einbruchhemmende Maßnahmen?
Ja. Bei den sogenannten VdS-zertifizierten Produkten handelt es sich um geprüfte und anerkannte mechanische Sicherungsmöglichkeiten. Bei fachgerechtem Einbau gibt es bis zu 20 Prozent KfW-Förderung als direkten Zuschuss.
5. Wie gehen Sie planerisch bei der Einbruchsicherung vor?
An erster Stelle steht immer die Sicherheit, dann der Komfort. Eine sorgfältige Planung und ein definiertes Endziel sind hierbei maßgeblich. Soll heißen: Ich biete meinen Kunden gerne ein Gesamtkonzept an, bei dem alle Maßnahmen miteinander kompatibel sind. Diese Maßnahmen können dann nach und nach installiert werden und führen somit in kleinen Schritten zum Endergebnis. Dies könnte zum Beispiel eine Kombination aus mechanischer Fenster- und Türensicherung sein, in Verbindung mit Smart Home. Der Kunde hat dann die Möglichkeit, von unterwegs alles zu steuern und über Kameras einen Blick auf oder in das Haus zu werfen.
Sie möchten wissen, wie gut Ihr Haus oder Ihre Wohnung in Sachen Einbruchschutz gewappnet ist? Wolfgang Ketterer schaut sich gerne die Gegebenheiten vor Ort an und berät Sie individuell. Sie erreichen ihn telefonisch unter 07841-21883 oder per Mail an mail@ketterer-aktuell.de